Die Zuhörer der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung in Wiemerstedt werden enttäuscht sein. Keine Diskussion unterschiedlicher Meinungen, kein Streit! Der siebte Platz am Tisch des Gemeinderats, der bisher von der LZW besetzt war, bleibt leer.
Nachdem Holger Dräger zum Jahresende sein Mandat niederlegte, wurden potentielle Nachrücker der Liste Zukunft Wiemerstedt (LZW) befragt, ob sie das Mandat annehmen wollen. Anton Dräger-Falbe als erster Kandidat sagt dazu: „Ich habe in der Vergangenheit die Sitzungen aufmerksam verfolgt und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Mitarbeit bei dieser Zusammensetzung des Gemeinderats nicht sinnvoll ist. Deshalb habe ich das Mandat abgelehnt.“ Ergänzend fügt er hinzu: „Wichtige Entscheidungen werden weiterhin trotz des Urteils des Landesverfassungsgerichtes vom Amtsausschuss Eider für die Gemeinde gefällt. Der Bürgermeister als Delegierter des Amtsausschusses hält es nicht für notwendig, anstehende Entscheidungen im Gemeinderat zu diskutieren. Die übrigen Entscheidungen werden unter der Hand von der Mehrheit der AWW getroffen. Zum Beispiel: der Wegeausschuss hat noch kein einziges Mal getagt. Trotzdem gibt es die Aussage, dass Asphaltsplitt für kleine Wegereparaturen nicht gekauft werden soll, weil er 'zu teuer' sei.“
Der nächste Kandidat, Jürgen Wiegand, sagt dazu: „Es ist offensichtlich, dass die großen Entscheidungen in Hennstedt gefällt werden. An Zukunftsentscheidungen liegt dem Gemeinderat meiner Meinung nach nichts. Vielleicht ist das der Weg in die Zukunft: kleine Orte wie Wiemerstedt werden verwaltet, wie es von außen am sinnvollsten erscheint. Ich sehe zur Zeit keinen Sinn darin, mich schief ansehen zu lassen, weil ich eine eigene Meinung habe. Deshalb lehne ich das Mandat ab.“
Es sieht so aus, als ob die Zuhörer der kommenden Gemeinderatssitzungen spannende Abendunterhaltung bis zur nächsten Kommunalwahl 2018 woanders suchen müssen.
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